Early Bird

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23.5.09

Es ist 04.30 Uhr, neben mir säuselt der Wecker des Handys eine süsse Melodie. Mit Mühe quäle ich mich aus dem Bett, starte den Computer und durchforste meine Meteo Favoriten. Mässiger Südwestwind, am Nachmittag Föhntendenz. Ob meine Pläne realisierbar sind..?

Zwei Stunden später stehen fünf optimistische Bärn-Glider (MoMo, Noemi, Michael, Jürg und Locke) in Wilderswil am Bahnhof. Immer noch Skepsis. Trotzdem besteigen wir das Schynige Platte Bähnli, welches kurz darauf mit uns den Berg hinauf schnauft. Praktisch während der ganzen Fahrt beobachten wir die Wolken. Der Südwestwind ist klar erkennbar und auf dem Gipfel dann auch spürbar. Normalerweise startet man vom Gipfel gegen Grindelwald. Heute jedoch legten wir unsere Flügel um 90 Grad versetzt in Richtung Restaurant Schynige Platte aus, um dann nach einer Rechtskurve Interlaken anzusteuern. So bin ich dort oben noch nie gestartet. Obwohl es auch Startabbrüche gab, gelang allen der Take-Off. Belohnt wurden wir mit einem herrlichen Early Bird mit anschliessender Landung auf der Höhenmatte.

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Streckenflug im Graubünden

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Am Sonntag Abend bei MoMo am Tisch, wirft Andy Flüehler, den Bärn Gliders als kompetenter Flugführer bekannt, in gewohnter Briefing-Art in die Runde: „He, wüssed ihr was? De Mittwuch wird en super Tag. He … ich gan uf Fanas!“. Ja, Fanas, da wollte ich eigentlich schon immer mal hin, warum also nicht? Draussen regnet schon das dritte oder vierte Gewitter des Tages aus.

Zweiter Akt, Montagmorgen im Büro, es regnet noch immer in Strömen. Wie beginnt man eine Arbeitswoche? Richtig, man bereit sich auf den nächsten Flugtag vor, will heissen man studiert OLC Tracks und reserviert sich in Fanas einen Platz in der Seilbahn (081 325 19 39). Diese scheinen begehrt zu sein, jedenfalls ist die gewünschte 9:30 Gondel bereits voll und ich werde auf die 9:45 Gondel umgebucht.

Nun ist er also da, der Mittwoch. Früh geht es los und die mittelkurze Zugfahrt verläuft unspektakulär. Der Dampf des auf dem Weg liegenden Kernkraftwerk Gösgen schiesst fadengerade mit einem Affenzahn in die Höhe, der Temperaturgradient scheint also heute recht gut zu sein. Pünktlich um 9:16 stehe ich in Fanas bei der Seilbahn und stelle fest, dass auch noch ein paar andere die Idee haben hier zu fliegen. Einige ohne Reservation ziehen enttäuscht von dannen. Nach einiger Wartezeit kommt schliesslich „meine“ Gondel und der Tätschmeister der Seilbahn brüllt militärisch in die Runde „REUFER!“ … „JA!“. Alles tiptop durchorganisiert hier.

Gegen 10 Uhr komme ich oben auf der Alp an. Die Auswahl an Startplätzen ist gradios, so ist es trotz des grossen Andrangs kein Problem ein Plätzchen zu finden. Wie erwartet steht auch Andy schon oben und ist schon fast startbereit. Heute sei wohl nicht so der Hammertag, aber man schaue mal was draus wird. Während gerade die Topcracks mit ihren Wettkampfsicheln und Beinsäcken rausstarten um die erste feine Thermik anzukratzen, macht sich Andy an die letzten Vorbereitungen in Form der Montage eines gewissen Schlauchfortsatzes. Auf die photographische Dokumentation verzichte ich aus Anstandsgründen. Kurze Zeit später startet auch er grazil von diesem wohl flächsten Startplatz der westlichen Hemissphäre; Die Berner Allmend muss dagegen als Steilhang bezeichnet werden.

Nun wird es auch für mich Zeit in die Luft zu gehen, rumlauern kann ich auch zuhause. So finde ich mich um 11 Uhr im ersten schwachen Schlauch des Tages. Zuverlässig geht es hoch, einzig der viele Verkehr ist ein wenig störend. Nach einer halben Stunde geniesse ich auf 3000m die Aussicht auf das Prättigau, das Rheintal und die ganze restliche Bündner Bergwelt wie sie auch immer heissen mag.  Nun aber das Prättigau rauf, wir wollen ja noch ein wenig weiter heute. Häufig fragen einem Fussgänger, ob es denn genügend Wind habe zum fliegen. Heute kann dies definitiv bejaht werden, es hat mehr als genügend Wind. Gleich bei der ersten grossen Querung zum Stelserberg macht sich dieser bemerkbar und so will mein Epsilon nicht so recht vorankommen gegen den 15er Gegenwind. Also nichts wie rein in den Stampfer. Auf der 7km langen Querung ist erstmal ein Wechsel von den Finger- zu den Fausthandschuhen angesagt. Nicht alle Bärn Gliders hatten heute die Idee ein paar warme Handschuhe griffbereit zu halten… Fortsetzung:

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Geflogen im Jura

090517_02 Eigentlich wollte ich ja in Richtung Engelberg – aber weil der Föhn sich ankündigte, habe ich mich entschieden in den Jura zu reisen. Trotz starker Windprognose machten wir uns zu zweit auf den Weg. Im Fluggebeit angekommen, wehte der Wind kaum. Gestartet sind wir dann auf dem so genannten Berg, wo die Sonne scheint…  Bei diesem Starplatz weiss man nie, ob man dann wirklich über die Tannenspitzen kommt… Thermik war da – nicht hammermässig, aber wir blieben beide in der Luft bist wir wieder sicher gelandet waren. Erstaunt war ich über die vielen Gleitschirmfliegenden  am Startplatz „oberi Wängi“ – Als dann dort der Wind von hinten blies und ab und zu von der Seite, hab ich mich entschieden den Berg frisch und munter herunter zu wandern… Michu hat unterdessen beim Landeplatz mit seinem Schirm gespielt… Am Abend trafen wir dann die Bärn Gliders Noemi, Ändu R. und Wam zu einem gemütlichen Abendessen.

Michu, Bruno, Andy, MoMo, Sam
Michu, Bruno, Andy, MoMo, Sam

Trainingscamp San Fermo – Italien

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Am Freitag, den 1. Mai um 5:00 Uhr fuhren wir los nach Italien. Das frühe Aufstehen fiel mir, dank der grossen Vorfreude, recht einfach. Die Fahrt bis zur Grenze war sehr ruhig. Im hinteren Teil vom Bus waren wir am dösen, während MoMo mit dem fahrenden Andy quatschte. In Italien wollte Andy unbedingt in den ersten Autogrill. Dort trafen wir auf Noemi und Rolf, die separat angefahren sind. Bei der Weiterfahrt kamen wir recht schnell in den Stau. Über 2 Stunden mussten wir nur noch über die Autobahn schleichen. Schliesslich haben wir doch noch die Strecke nach San Fermo geschafft und sahen uns als erstes den Landeplatz an.Dort sind wir dann auch noch auf Johos (Kari und Mario) gestossen. Der Platz war relativ gross, stand aber im Lee. Andys Ziel war jedoch, dass alle eine Toplandung machen.

sanfermobg1Am Startplatz angekommen stieg Andy Flühler in sein Gurtzeug und gab uns Instruktionen übers Rückwärtsstarten. Nun mussten wir alle ran. Ca. eine Stunde, versuchten wir, Andy in seinem Rückwärtsstart zu imitieren. Dabei wurden wir ständig gefilmt. Später durften wir in die Luft. Ich hatte leider nicht den Thermikriecher und musste beim ersten Flug eine Aussenhanglandung hinlegen. Zu Fuss ging ich aber wieder zum Startplatz. Beim zweiten Flug habe ich lange gekämpft, musste aber dann doch unten im Tal landen. Noemis Freude über mein Absaufen war gross, da sie so nicht mehr alleine warten musste. Bald wurden wir aber abgeholt.

Oben angekommen fing es an zu Regnen. Die anderen waren bereits im Restaurant am Bierchen trinken. Das Wetter verbesserte sich aber innert kurzer Zeit und wir konnten noch einen Abendflug wagen. An der Westflanke des Berges ging es auch zügig nach oben. Die ruhige Thermik und die untergehende Sonne haben alle sehr genossen. Als die Thermik aussetzte, waren einige zu tief, um eine Toplandung zu machen, so entschieden sich die meisten, unten im Tal landen zu gehen. Natürlich hat uns Fritsch mit dem Bus abgeholt und ins Hotel gefahren.

sanfermomichuNach nächsten Morgen machten wir uns nach der Videoanalyse über die Rückwärtsstarts auf den Weg. Steckenflug stand auf dem Programm. Wir sind auf einen anderen Berg gefahren. Der Aufstieg zu Fuss war anstrengend. Die Aussicht auf den See und die umliegenden Berge war aber toll. Die Taktik, um das Streckenziel zu erreichen, war nicht ganz klar. Gespannt haben wir die ersten Protagonisten vom Boden aus beobachtet. Rolf hat als erster eine viel versprechende Variante aufgezeigt, indem er auf ein Aufdrehen beim Startplatz fast ganz verzichtet hat und sich an der gegenüber liegenden Wand hinaufkämpfte. Weitere Bärn Glider sind ihm gefolgt. Niemand konnte aber genügend überhöhen, um die Talüberquerung zu wagen. Einzig Kari hat die Strecke geschickt gemeistert und wurde zum Tagessieger erkoren.

Ich hatte als frisch brevetierter Pilot leider weniger Glück. Beim Thermikfliegen hatte ich einen Frontklapper. Erschrocken bin ich zurück zum Startplatz zum Toplanden. Einen Abendflug haben dann nicht mehr alle Teilnehmenden gemacht.

Am Sonntag nach dem Morgenessen, haben wir die Videos der Rückwärtsstarts von Samstag angeschaut. Alle Starts waren schon viel besser als die vom Freitag. Trotzdem heisst es weiter: üben, üben, üben.

sanfermobesprechungDer Wind war deutlich stärker als am Freitag und Samstag. Die Thermik war recht stark. MoMo musste sogar, um wieder Toplanden zu können, mit grossen eingeklappten Ohren fliegen. Etwa um 18:00 Uhr sind alle im Tal gelandet und haben die Reise zurück nach Bern angetreten. Vor dem Gotthart wären ca. 3 Stunden Stau angesagt. Wir haben uns aber frühzeitig für die Simplonstrecke entschieden. Die Fahrbahn war immer frei. Sogar beim Autoverlad haben wir eine „Punktlandung“ hingelegt. Eine Minute vor Abfahrt sind wir auf den Zug gefahren.

Müde aber mit vielen Erinnerungen blicke ich auf die tollen Tage mit den Bärn Gliders zurück.Danke an Andy, für die guten Flug- und Starttyps. Danke an Noemi, Giovina und MoMo für die Sandwichs und die obligaten Rüebli und Danke and die Ostschweizer Flugkollegen, für die Flugtyps und das gemütliche Beisammensein.

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6.5.09 – Michael Waeber