Flug- und Wanderwochendene Hohe Winde

Doch dann lösen sich die Wolken etwas, die Sonne schaut hervor, wir schauen uns erwartungsvoll an und starten von der Hohen Winde (nordöstlicher Jura) in die Luft. Doch nun der Reihe nach:
Ich merkte gar nicht wie die Zeit vergeht als Flo, Noemi, Momo, Michu und ich am Samstagmorgen im Auto angeregt über die Vor- und Nachteile des Zahnartsjobs diskutieren, als wir schon bald mit vereinten Wegkenntnissen (das Navi hat versagt) den Treffpunkt an der Postautohaltestelle Passwang erreichen und uns mit Dani, Diana, Jakob, Jovan, Lea, Rahel, Sarah und Stefan versammeln.

Wir verteilen das Gepäck auf die Autos und die Wanderlustigen machen sich auch gleich auf den Weg zur Skihütte „Hohe Winde“. Und zwar schnell. Schliesslich haben die Wetterfrösche zunehmende Gewitterneigung vorausgesagt… So kommt es, dass wir bereits nach 1.5h beim Bergrestaurant eintreffen während die Automobilisten aufgrund der etwas langsamen Bedienung gerade noch ihr Sorbet schlürfen. Nicht schlechtes Timing. Nun aber los, wieder mit Flügel auf dem Buckel zur nahe gelegenen Skihütte rauf, Schlafsack ausladen und direkt zum Startplatz, wo wir auf die gesprächigen und vom hohen Frauenanteil sichtlich angetanen Locals treffen.

Doch gleich über uns baut sich eine grau und grauer werdende Gewitterwolke auf und einige Regentropfen fallen. Da hätten wir uns das „ufeseckle“ sparen können… Aber die Vorfreude war zumindest bei mir halt grösser. Die Entwicklung bleibt spannend: Als ich mir das Absaufen bereits möglichst schön auszumalen versuche, reisst die Wolke auf und es geht los! Die ersten Local-Dummies fliegen raus und steigen bald bis an die Basis, gefolgt von den BG’s, diese kurbeln sich auch gleich hoch und geniessen den Ausblick aus etwa 1000m über Boden, mehr als ich erwartet habe. Toplanden war angesagt, damit man nicht vor schwerwiegende Tatsachen gestellt wird, denn wer absäuft, muss wieder hochlaufen. „Das gehört halt hier dazu“, oder auch: „Wer keine Flügel hat, hat Beine“.

Ob mit Fussmarsch oder geschicktem Fliegen, das reichhaltige Nachtessen am Grill mit grosser Auswahl an Beilagen haben sich alle verdient! Wohl genährt schauen wir vom Startplatz aus dem romantischen (die Meinungen gehen allerdings hier auseinander) Sonnenuntergang zu. Hinter uns brennt ein von der Dorfjugend gerade erst entfachtes Feuer, welches wir sogleich übernehmen als diese kurz auf Holzsuche gehen. Netterweise lassen wir sie aber dann doch an „unser“ Feuer und schlussendlich mit ihren Zelten zurück ;-). Beim Dessert, Jägermeister und Appenzeller in der heimeligen Skihütte diskutieren wir u.a. über den „spontanen“ Hardcore-Liegestütze-Jogger sowie Grilliervarianten von grünen/schwarzen Blattläusen und anderem Ungeziefer und lassen den Abend ausklingen.

Am Sonntag dreht der Wind auf SW, nicht startbar. Nach einer schönen Wanderung über Feld, Stock und Stein zu einem alternativen Startplatz in Mervelier angekommen, sind leider auch hier die Windverhältnisse eher schlecht als recht, höchstens ein Hüpfer wäre noch drin gelegen.
Trotz Wetterpech am Sonntag alles in allem ein gelungenes Wochenende mit schönen Erlebnissen und guten Erinnerungen, das Fluggebiet ganz klar ein Geheimtipp. Ein spezielles Merci an Dani für die reibungslose Organisation und hoffentlich bis zum nächsten Mal, was meint ihr?

Silvio