Paratrekking (B)BG‘s 15./16. September 2012

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Blog Paratrekking

Tag 1 / Hike&Hike … und doch noch Fly

Nach dem letztjährigen fulminanten Faulhorn-Trekking waren die Erwartungen an den BGliders-Hike&Fly 2012 hoch. Andreas Fluck hatte damals mit seiner Organisation die Latte hoch gesetzt – selber Schuld! Dementsprechend rasch schneien dieses Jahr die Anmeldungen rein und es entsteht sogar eine Warteliste. Dass sich schlussendlich doch nur zehn kleine Fliegerlein im Poschi auf dem Brünig treffen, ist unterschiedlichen, interessanten Entschuldigungen zu verdanken… so musste auch David ohne einen Plämpu rsp. Sherpa losziehen und seine abgespeckte Solo-Ausrüstung einpacken; was alles sonst noch zu Hause blieb später im Bericht.

Nach obligatem Gruppen-Startfoto auf Käserstatt – die legendären Rüebli wurden anscheinend abgeschafft – ziehen wir gemächlich los. Leider hat Momo die Bedienungsanleitung für ihre neuen Stecken nicht dabei, kann zum Glück aber auf die grossen Erfahrungen einiger Mit-Hiker zählen. Niemand hat Eile, zu viele Wolkenfetzen ziehen noch das Tal hoch.

Bei der ersten Pausenrast nach 300hm Aufstieg machen wir im Nebel Umrisse eines grossen Greifvogels aus… ein kurzes Sichtfenster ins Tal und David ist nicht  mehr zu halten. Er packt aus und ist startbereit. Wir diskutieren mit welchen akustischen Nebelflug-Warnsignalen er sich mit uns verständigen könnte. Dominik hat erbarmen und leiht dem Piloten seine Jacke, welcher beim optimieren der Ausrüstung wirklich ganz auf „leicht“ gemacht hat. Dies wurde auch augenblicklich nach seinem Start ersichtlich – mit weit gespreizten Beinen baumelt der Rossi im Sitz. Erinnerungen an Bilder aus meiner Schulungszeit in den 80er Jahren werden wach, als das Gurtzeug seinem Namen noch gerecht wurde und niemand von Liegesitzen träumte – die damaligen Hodenklemmer verlangten nach guter Startvorbereitung (Links- oder Rechtsträger?), damit der kurze Flug nicht zur Qual wurde. Aber was war der Grund für die einschneidende Erfahrung Davids? Wir kommen gleich zur Erkenntnis: Ein Impress(1)-GZ sollte nicht ohne Beinsack und Sitzbrett geflogen werden.

Nach zehnminütigem Leiden – die Wolken reissen nicht auf – landet unser Held mit leicht verzerrtem Gesicht (und etwas erhöhter Stimme?!) wieder rein.

Weiter geht‘s in Stockenten-Manier (zu neudeutsch im „Nordic-Walking-Style“) und wir erreichen unser höchst gelegenes Tagesziel, den Hochstollen auf 2480 m.ü.M..

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Stammreminder

Liebe Leute, der nächste Stamm findet am Freitag, 21. September ab 1900 in der Spaghetti Factory statt. (Frohsinn hat Betriebsferien) Bitte meldet euch möglichst bald an, da auch die Spaghetti Factory immer gut besucht ist.

Übrigens: Ein Teil der neuen T-Shirts ist eingetroffen! Wer also ein Shirt reserviert hat und an den Stamm kommt, soll doch neben der Anmeldung auch gleich noch seine Grösse angeben. Dann werde ich entsprechende T-Shirts mitnehmen!
Tinu

Dune du Pyla

Montag

Fast lange im voraus geplant und doch sehr spontan ausgeführt. Die Anzahl Teilnehmer und zur Verfügung stehenden Autos waren erst Samstag Nachts definitiv. Kris, Presche, Remo und Lea fuhren gemeinsam mit einem super schnellen, coolen silbernen Pfeil aus Schaffhausen importiert in kurzen 12 Stunden zur Düne runter. Die Anreise begann für die einen sehr früh und für andere noch früher um drei Uhr morgens. Am Ende der Fahrt lagen bei fast allen die Nerven blank. Kein Wunder, wenn man die letzten 50km in 2.5 Stunden zurück legt und die auf den billigeren Rückbankplätzen entspannt den Rubicscube verdrehen. Naja, angekommen sind wir trotz allem und bezogen dann unsere Luxushütte mit Meersicht. Man konnte sogar die atlantischen Düfte im Innern wahrnehmen, da es nach toten Fischen stank. Das schreckte jedoch nicht ab und man ging noch kurz mit Schirm und einem riesigen Grinsen zum Strand zum “Fliegen”. So erschöpft wie wir waren hätte man auch anderes tun können zum Beispiel ein Abendessen organisieren. Halb verhungert suchten wir wieder das Bungalow auf. Die logische Konsequenz war nun ein Restaurant auf zu suchen, was sich als schwierig erwies da das meiste geschlossen war. Nach zwei Gourmetbuden und einem geschlossen Rat haben wir dann auch noch etwas brauchbares gefunden. Nun stand nur noch ein Bedürfnis aus schlafen. Es galt jedoch noch zu klären, welche zwei Herren die weniger schlimme Homophobie hatten. Die nun geschaffene Zimmereinteilung überstand keine Nacht, da Kris von Football träumte und Remo fand, dass es nicht nötig sei sich die Rippen brechen zu lassen, so schlief er auf dem Sitzbanksofa.

 

Dienstag

Die Windprognosen waren mit relativ starkem Nordwind nicht sehr viel versprechend gewesen. Die regionale Seebrise hatte aber den Tag durch die Ueberhand und vermochte es den Wind auf Nordwest zu drehen, so dass man am Tag sich hauptsächlich mit Groundhandling beschäftigte, sofern man nicht einen Schirm mit Leistung besass, mit dem man wunderbar Soaren konnte. Der Wind war zeitweise so stark, dass man nicht immer auf den Füssen durch den Sand gezogen wurde. Ob seitwärts, auf dem Bauch oder auf dem Rücken wir haben wirklich jede Position getestet. Auch toll war es den schirm so in den Wind zu stellen und barfuss die Düne hoch zu surfen. Ein solch besonderes Erlebnis haben wir natürlich genossen. Die Zeit verging wirklich wie im Flug, so dass wir erst bemerkten dass der Tag vorüber war als die Sonne ins Meer tauchte. Völlig erschöpft und ausgebrannt kochten wir uns ein feines Abendessen, das wir am Morgen im Intermarché eingekauft hatten. Daran haben auch der bernerische Tinu mit seiner Barbara teil genommen und den Abend gemütlich ausklingen lassen.

 

Mittwoch

Ein böses erwachen war zu erwarten. Die Muskeln an den Armen und Beinen entlang waren vom Gurtzeug und den Traggurten gequetscht und durchgescheuert.Auch die sandige Düne mit ihren mühsam begehbaren Wege liess unsere Muskeln spüren, dass sie gebraucht worden waren. Doch all das war vergessen spätestens nach dem zweiten mal aufziehen hatte man sich an die Druckpunkte gewöhnt. An diesem Tag hatte es besonders viele Schirme an der Soaringdüne so, dass oft ein lautes Fluchen und Schreien zu hören war. Ganz interessant war, wer schreit von wo, in welcher Sprache wen an. Bei genauerem hinhören konnte man auch Schweizerdeutsch ausmachen und erkannte den Dialekt den die Glarner sprachen.Tatsächlich war die Flugschule Robair auch unter den Campinggästen zu finden. So führte das zu neuen Bekanntschaften am Abend bei einem wohl verdienten Ferienbier.

 

Donnerstag

Leider verschlechterten sich die Windprognosen. Der Wind nahm ein wenig zu und die Seebrise verspätete sich, weil im Landesinneren eine Inversion herrschte. Wir nahmen uns deshalb etwas zurück mit früh aufstehen und machten mal wieder einen Grosseinkauf. Dieses mal war man zu faul um zur Düne zu laufen und benutzte einfach den Startplatz der sich 50m vom Bungalow entfernt befand. So konnte man rüber fliegen. Der etwas stärkere Wind war anfangs willkommen zum Soaren. Pesche war einer der Ersten und nutzte die Gelegenheit aus und flog mehrfach einen Sat. Bei späterem überlegen merkte man, dass das vielleicht nicht so schlau ohne Notschirm war aber es war ja noch reichlich Wasser zum Notlanden da ;-D. Die Windzunahme gegen den Nachmittag machte sich so bemerkbar, dass sogar Lea mit ihrem 16m² Twister im Wind beinahe stehen blieb. Zwischen Groundhandling und Soaren lag auch einmal das Pflichtbad im Atlantik drin, was eine super Erfrischung ist bei 19° Wassertemperatur.

 

Freitag

Hektik macht sich vor allem bei Abfahrtslaune in Kombination mit früh aufstehen und einer etwas ausgedehnteren Frankreichrundfahrt vor sich merklich schlecht. Das Bungalow zu reinigen war nicht jedem so wichtig dafür um so mehr den elenden Gestank los zu werden. Wieder mit den selben vier Nasen auf dem selben engen Raum war eine bekannte Situation und dauerte nur knappe 10 Stunden. Es sollten neue Warnschilder gemacht werden auf Pet-Flaschen die vor folgendem warnen: „ Trinken Sie nicht aus mir, wenn sie einen Lachanfall kriegen, falls jemand neben dran schweinisch laut rülpst. Sie könnten ersticken!!!“.

 

Fazit

Es waren sehr gelungene Ferien mit super Leuten und alle die nicht mitgekommen sind haben definitiv etwas verpasst. Wir alle haben unser Groundhandling und Starttechnik deutlich verbessert und neues erlebt. Der eine hat einen neuen Namen bekommen. Andere übten ihre Selbstbeherrschung beim Autofahren. Auch der etwas frühzeitig angetretene Heimweg wurde mit tollem schweizer Flugwetter belohnt :-D.

 

Remo

Wie ein heisses Messer durch die Butter

Die Doppel Tandembesetzung Rossi/Ingenhoff und Hürlimann/Pfaff starteten in Fiesch auf der Galfera. Das wetter scheint super zu sein/zu werden. Durch die Plämpus Diana und Remo konnten die zwei mitgeschleppten auch so unterhalten. Wie das so mit Fiesch ist fliegt man halt mal nach dem erst besten Schlauch nach Bellwald rüber und halt dann auf den Grimsel zu. Leider wars dort hinten wesentlich tiefer so, dass man nach Bellwald zurückkehrte. Die einen hatten eine gekonnte Linie durchs Massiv hinten durch und Pesche flog mit mir nach Biel (Obergoms) weil ich das so sympathisch fände. Als dann schon auch ein Landeplatz näher kam meinte ich zu der guten Wetterfee dass ich noch nicht „nach Hause“ wolle und so erschien eine ganz merkwürdige Konvergenz in einem Seitental die uns dann wieder nach oben beförderte. Klar im Goms hinten schien es nicht so zu sein wie es „normalerweise“ war. Also suchten wir uns einen Weg zurück nach Fiesch und überflogen bald die Bettmer und Riederalp. Auch da sprach ich zu der Wetterfee sie möge uns doch noch etwas zeit geben den Aletsch zu bestaunen. Kein Problem meinte sie und liess uns wieder in die eisige Höhenluft eintauchen. Der weg war frei für ein neues Pokerspiel und so wagten wir uns Richtung Bietschhorn. So langsam ging es auch dort herum und weiter über das Lötschental. Es bildeten sich auf der anderen Seite sehr kleine Kumulifetzen die uns hoffen liessen einen Anschluss da drüben zu finden. Tja als ich dann wieder mit der Wetterfee sprach um uns einen Anschluss zu gewähren, meinte sie wir sollen es mal mit bitte probieren. Kein Problem für die zwei Gentleman und fragten nochmals höflicher. Es gelang die sensationelle Überquerung ins Lauterbrunnental vorbei an der Jungfrau Richtung Interlaken. So hätte dort oben eine offizielle Party statt gefunden wären wir mit Abstand die lautesten und glücklichsten gewesen. Gelandet ist man fachgerecht 40m neben der Bushaltestelle und erwischte ihn ohne nur eine Sekunde zu warten. Das Timing war heute einfach nur perfekt, da eine kommende labile Luftfront Regenwolken heran schob.

Wir haben heute sicherlich viel geleistet vor allem die Piloten denen vermutlich ein wenig Muskelkater nach 5.5Stunden flugzeit droht ;-).

http://www.xcontest.org/world/en/flights/detail:David76/9.9.2012/09:27

http://www.xcontest.org/world/en/flights/detail:pesca1/9.09.2012/09:23