Tschau zäme!
Der nächste Stamm findet am Dienstag, 29.5. in der Brasserie Lorraine statt. Wir treffen uns um 19:00 im Garten.
Gruss Pesche
Mit dem Strom auf die Hohe Winde
Die ganze Woche über war schönes Sommerwetter und auch für das Wochenende war die Vorhersage gut, so dass es ein einfacher Entscheid war, das Wochenende stattfinden zu lassen. Tags zuvor, am Freitag waren aber wegen des schönen Wetters alle irgendwo zum BBQ eingeladen oder noch bis spät am Abend am Fliegen, so dass die Interpretation der Wettervorhersage erst spät, dafür ums so intensiver erfolgte.
Da Wind aus verschiedenen Richtungen prognostiziert wurde, je nach dem welches Modell man verwendete, war fraglich, ob Stierenberg oder Weissenstein startbar sein würden. Vorgeschlagen wurde daher ein Aufstieg zur Tannmatt. Da jedoch nicht alle „läufig“ waren und die Thermikprognosen nicht allzu rosig aussahen, beabsichtigten alle bis auf Tschortsch ihren Streckenschirm zu benutzen. Folglich entschied man sich für den Weissenstein.
Dort angekommen stellten wir leichten Ostwind fest und dass thermisch noch nicht allzu viel los war Wir konnten also getrost noch einen Kaffee trinken. Dabei erklärte Tschortsch, dass das Ziel darin besteht, direkt zur Hütte zu fliegen, da diese nicht an den ÖV angeschlossen ist und man andernfalls mehrere Stunden hochlaufen müsste. Alsdann sah er sich genötigt, zu erklären, wo sich die Hohe Winde den eigentlich befindet. Der Flugplan war, ganz nach dem KISS-Prinzip, einfach – rausstarten, dann links bis zur Stromleitung und dort wieder links bis zur Hohen Winde – Landebier.
Nach einer längeren Phase, wo Westwind das Starten verunmöglichte, rannte Tschortsch mit Rückenwind raus um sein Glück zu versuchen. Er konnte sich gerade so halten und war angenehm überrascht, wie ruhig sich der Flug gestaltete, wenn man erst einmal gestartet war. Im Getümmel bekamen die übrigen aber nicht mit, dass Tschortsch bereits in der Luft war und folgten ihm daher erst mit ein wenig Abstand.
Dank dieser Zeitverschiebung war die Basishöhe ein klein wenig höher aber die Krete konnte trotzdem niemand überhöhen. Zudem drehte sich während des Fluges die Windrichtung erneut, so dass bald starker Nordwind bis auf die Flughöhe einbrach. Abgesehen von einer namentlich nicht genannt werden wollenden Person (gäu Dominik ;-)) flogen aber alle bis mindestens Niederwil.
Da wir es nicht über die erste Bergkette hinausschafften, suchten wir statt der Hochspannungsleitung andere Stromquellen. SBB und Bipperlisi brachten uns nach Oensingen, wo wir auf die 1943 elektrifizierte OeBB (Oensingen-Balsthal-Bahn) umstiegen. Danach ging’s mit fossilen Brennstoffen auf den Passwang, von wo aus wir gute zwei Stunden zur Skihütte liefen.
Kaum angekommen, wurden wir von den Doblers herzlich begrüsst und verköstigt. Weils das Haus keinen Stromanschluss hat, benutzen wir von da an andere, flüssige Energiequellen. Die Stimmung war locker bis ausgelassen und andere Hüttengäste schlossen sich unserem UNO-Spiel an, das wohl so laut war, dass es kaum eine Alternative gab. J
Anderntags konnten während dem kurzen Aufstieg zum Startplatz auch die letzten Zweifler davon überzeugt werden, dass die Stromleitung würklich am Starplatz entlang läuft. Als wir am Startplatz ankamen, hatten wir sogar einen Aufwind, der zum Spielen einlud. Bis wir aber flugbereit waren, stellte der Wind aber ab und wir flogen alle zusammen runter zur Postauto-Haltestelle, wo wir nach 10 Minuten zurück in die Zivilisation gefahren wurden, gerade rechtzeitig um dem Regen zu entkommen.
Bei dem Wetter war leider nicht viel zu holen, ausser vielleicht einen Kater, der im Verlaufe des Sonntags verschwand und einen Muskelkater, der bis Donnerstag anhielt. Aber das Wochenende war trotzdem nicht für die Katz, bestenfalls für das Kätzchen. Wo ist das eigentlich?
Fliegen am Pfingsmontag im Jura
Das ganze Pfingstwochenende war geprägt vom sogenannten Tagesgangwetter. In den Alpen bildeten sich die ersten Gewitter jeweils bereits kurz nach Mittag. Auch für den Pfingstmontag musste man mit Gewitter am frühen Nachmittag rechnen. Dafür hatte die Bisenströmung im Jura komplett nachgelassen. Trotz nicht sonderlich guten Thermikprognosen entschied ich mich mit Päscu für den Jura.
Zu unserem Erstaunen schlossen sich Etienne, Lukas und Reto dem Vorhaben an. Der Plan war, solange wie möglich am Jura zu fliegen, und danach vor den Gewittern ins Flachland zu fliehen. Am Weissenstein angekommen sah es noch nicht wirklich nach Überentwicklung aus. Während dem bereit machen der Ausrüstung entstanden einige Quellwolken, welche rasant grösser wurden. Daher zögerten wir den Start nicht länger heraus und schwangen uns in die Luft. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnten die Meisten von uns die nicht sonderlich hohe Basis (ca. auf 1400m) erreichen. Aufgrund der Abschattungen von den Quellwolken setzten wir unsere Wende bei der Hasenmatt. Päscu flog noch ein wenig weiter. Zurück an der Balmflue (dort steht normalerweise ein sehr starker Schlauch) konnten wir im Schatten die Höhe gerade so halten. Reto und Päscu erwischten eine Thermik, welche sie über die Balmflueh brachten. Somit konnten sie sich an die Sonne beim Stierenberg retten. Ich meinerseits suchte noch einige Minuten nach einer geeigneten Thermik. Als mich die Geduld verliess, versuchte ich so tief an den Stierenberg zu queren, dass ich eine Thermik im Flachen über Günsberg benötigt hätte. Diese fand ich leider nicht und so stand ich wenige Minuten später am Boden. Lukas landete wenige Minuten zuvor auf der gleichen Wiese. In Solothurn trafen wir Etienne auf ein Bier. Päscu kam bis Wangen an der Aare und Reto bis Langenthal. Wenn wir nicht so viel Respekt vor den Gewittern gehabt hätten, wäre die 2. Jura Kette sicherlich die bessere Wahl gewesen. Dort konnte einer auf 2000m aufdrehen. Trotzdem war der Flug sehr lehrreich und der Tag für mich besser als Erwartet.
Flug Päscu: https://www.xcontest.org/switzerland/de/fluge/details:pascalloser/21.05.2018/09:32
Flug Reto: https://www.xcontest.org/switzerland/de/fluge/details:RKunz/21.05.2018/09:41