Mit dem Strom auf die Hohe Winde

Die ganze Woche über war schönes Sommerwetter und auch für das Wochenende war die Vorhersage gut, so dass es ein einfacher Entscheid war, das Wochenende stattfinden zu lassen. Tags zuvor, am Freitag waren aber wegen des schönen Wetters alle irgendwo zum BBQ eingeladen oder noch bis spät am Abend am Fliegen, so dass die Interpretation der Wettervorhersage erst spät, dafür ums so intensiver erfolgte.



Da Wind aus verschiedenen Richtungen prognostiziert wurde, je nach dem welches Modell man verwendete, war fraglich, ob Stierenberg oder Weissenstein startbar sein würden. Vorgeschlagen wurde daher ein Aufstieg zur Tannmatt. Da jedoch nicht alle „läufig“ waren und die Thermikprognosen nicht allzu rosig aussahen, beabsichtigten alle bis auf Tschortsch ihren Streckenschirm zu benutzen. Folglich entschied man sich für den Weissenstein.

Dort angekommen stellten wir leichten Ostwind fest und dass thermisch noch nicht allzu viel los war Wir konnten also getrost noch einen Kaffee trinken. Dabei erklärte Tschortsch, dass das Ziel darin besteht, direkt zur Hütte zu fliegen, da diese nicht an den ÖV angeschlossen ist und man andernfalls mehrere Stunden hochlaufen müsste. Alsdann sah er sich genötigt, zu erklären, wo sich die Hohe Winde den eigentlich befindet. Der Flugplan war, ganz nach dem KISS-Prinzip, einfach – rausstarten, dann links bis zur Stromleitung und dort wieder links bis zur Hohen Winde – Landebier.



Nach einer längeren Phase, wo Westwind das Starten verunmöglichte, rannte Tschortsch mit Rückenwind raus um sein Glück zu versuchen. Er konnte sich gerade so halten und war angenehm überrascht, wie ruhig sich der Flug gestaltete, wenn man erst einmal gestartet war. Im Getümmel bekamen die übrigen aber nicht mit, dass Tschortsch bereits in der Luft war und folgten ihm daher erst mit ein wenig Abstand.

Dank dieser Zeitverschiebung war die Basishöhe ein klein wenig höher aber die Krete konnte trotzdem niemand überhöhen. Zudem drehte sich während des Fluges die Windrichtung erneut, so dass bald starker Nordwind bis auf die Flughöhe einbrach. Abgesehen von einer namentlich nicht genannt werden wollenden Person (gäu Dominik ;-)) flogen aber alle bis mindestens Niederwil.


Da wir es nicht über die erste Bergkette hinausschafften, suchten wir statt der Hochspannungsleitung andere Stromquellen. SBB und Bipperlisi brachten uns nach Oensingen, wo wir auf die 1943 elektrifizierte OeBB (Oensingen-Balsthal-Bahn) umstiegen. Danach ging’s mit fossilen Brennstoffen auf den Passwang, von wo aus wir gute zwei Stunden zur Skihütte liefen.

Kaum angekommen, wurden wir von den Doblers herzlich begrüsst und verköstigt. Weils das Haus keinen Stromanschluss hat, benutzen wir von da an andere, flüssige Energiequellen. Die Stimmung war locker bis ausgelassen und andere Hüttengäste schlossen sich unserem UNO-Spiel an, das wohl so laut war, dass es kaum eine Alternative gab. J


Anderntags konnten während dem kurzen Aufstieg zum Startplatz auch die letzten Zweifler davon überzeugt werden, dass die Stromleitung würklich am Starplatz entlang läuft.  Als wir am Startplatz ankamen, hatten wir sogar einen Aufwind, der zum Spielen einlud.  Bis wir aber flugbereit waren, stellte der Wind aber ab und wir flogen alle zusammen runter zur Postauto-Haltestelle, wo wir nach 10 Minuten zurück in die Zivilisation gefahren wurden, gerade rechtzeitig um dem Regen zu entkommen.

Bei dem Wetter war leider nicht viel zu holen, ausser vielleicht einen Kater, der im Verlaufe des Sonntags verschwand und einen Muskelkater, der bis Donnerstag anhielt. Aber das Wochenende war trotzdem nicht für die Katz, bestenfalls für das Kätzchen. Wo ist das eigentlich?

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