Bericht BG-Hike&Fly Weekend 2016

Auch dieses Jahr treffen sich unerschrockene Naturliebhaber und Konditionsjunkies auf Geheiss des Hike&Fly-Königs Andreas Fluck. Im Saanenland wollen wir das Lauenehore erklimmen und einen weiteren Versuch starten, in die Lenk zum Bio-Hof Brandegg zu fliegen. Allzu gut sind die Erinnerungen an das Vorjahr. Dieses Jahr wurde das Flug-Fest von St.Stephan – wohl wegen unseres H&F Weekends -vorverlegt.

DCIM100GOPROGOPR8050.Definitiv habe ich es verdrängt, dass wir uns noch an jedem H&F unglaublich früh getroffen hatten; ich kämpfe mit dem Schlafmangel. Aber wir sind ja nicht die einzigen, die früh raus wollen. Die halbe Schweiz scheint bei diesem Sommerwetter auf unserem Zug ins Berner Oberland zu sein.

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Die ersten 400 hm steigen wir ab Lauenen auf einem wunderschönen ”Wanderweglein”, tiefschwarz und frisch geteert, zirka vier  Meter breit, den Berg hoch. Die Flachländer fotografieren eifrig alpabziehende Kühe mit echten Hörnern – dementsprechend vollgepflastert mit frischen Kuhfladen ist unser Weg. Nur wenige von uns wollen wissen wo sich der offizielle Landeplatz im Tal befindet, da es definitiv nicht der Plan ist hier hinunter zu gleiten.

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Gleich fällt auf, dass fast alle Teilnehmer dem Anlass entsprechend besser, rsp. leichter ausgerüstet sind als in den Vorjahren. Es wird gefachsimpelt auf welche Utensilien verzichtet werden kann. Braucht es wirklich Helm? Notschirm?…oder gar Unterhosen?…  erst recht jetzt, wo keine Damen mit von der Partie sind? Wie können wir diese Utensilien auch multifunktional nutzen? Wir sind unterschiedlicher Meinung. Tatsächlich hat der schwerste Rucksack unserer Gruppe das dreifache Gewicht des leichtesten.

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Beides hat vor und Nachteile wie sich zeigen wird. Jemand hat sogar aus Gewichtsgründen darauf verzichtet, Toilettenpapier mitzunehmen (Name der Red. bekannt) – wir geben ihm seither nicht mehr die Hand. Im Turnelssattel angelangt beschliessen wir möglichst bald in die Luft zu kommen, da die Gewittertendenz rasch zunehmen wird. Vielleicht erklimmen wir den Gipfel ja noch fliegend?! Bald in der Luft, zerstreuen wir uns in verschiedene Richtungen. Simu überspeedet nach kurzem Kampf das Horu und Klaus ward nicht mehr gesehen weil auf Kampflinie Richtung Albristhorn. Schade hat Pascal bald genug und geniesst sein Landebier am Fuss des Palace Hotel in Gstaad. Der ganze Rest landet wie geplant zum Sunset-Apéro beim Restaurant Brühlberg.

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Nach einem Gläschen hat es Klaus eilig. Er will unbedingt das Geburtstagsfest seiner hübschen Tochter nicht verpassen und startet
mit leicht regengenässtem Schirm ins Tal. Beim zweiten Startversuch entscheidet er sich dann doch noch, sein Cockpit (das noch im Gras liegt) mitzunehmen (s. Foto).

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Bei Toni auf dem Hof angelangt, sind anscheinend alle ein klein wenig traurig, als nicht Tanja sondern die jungen Wilden Dino und Kitty uns empfangen. Nach dem wunderbaren Nachtessen – wir unterhalten uns unter anderem über Insekten- und Madengerichte – sinken wir müde in unsere Schlafsäcke.

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Auf Tonis Z’Morge freuen sich alle. Feine Züpfe, handgeformte Butter, eigene Konfi und Trockenfleisch. Wir hauen rein. Der Tag soll trockener werden 🙂

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Bänz, Tinu und Klaus stossen (z.T. erneut) zu uns und los geht’s im Frühtau zu Berge. Ein Déja-vu vom Vorjahr entmutigt uns etwas: kaum kommen wir in Nähe des Hahnenmoos-Passes, windet es uns frisch aus Ost entgegen. Schon wieder diese Modellflieger – grrrr. Bänz flucht leise, will sich frühzeitig direkt Richtung Schatthore abbiegen und alle anderen zum Hahnenmoos ziehen lassen. WIR BLEIBEN ZUSAMMEN… aber nur kurz. Oben angekommen splitten sich drei Grüppchen auf. Tinu und Andreas steigen weiter hoch Richtung Lavey. Simu, Bänz, Adi und Tschortsch zieht’s Richtung Silleren und Klaus und meine Wenigkeit versuchen es gleich am Pass selber.

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Nur soviel: alle heben ab! Die einen etwas früher, die anderen später. Ganz so elegant wie Klaus zum Laveygrat hochsoart, schaffe ich es erst beim zweiten Versuch. Nach dem ersten Start stehe ich nach vier zackigen Turns (die Wanderer ziehen die Köpfe ein) 40 Meter unterhalb wieder am Boden.

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Die sehr tiefe Wolkenbasis und der auffrischende Ostwind lassen wenig Hoffnung, dass wir weit kommen werden. Nur sehr lokal peitscht es uns hoch. Einige fluchen im Schlauch. Wir fliegen alle Richtung Adelboden. Tschortsch landet beim Friedhof, die anderen zerstreut es. Simu und ich kratzen knapp über Adelboden am wenigen Restchen warmer Luft und…. erwischen den rettenden Schlauch, der uns Richtung Tschenten trägt. Leider will Simu nicht ganz mit hoch und da hänge ich nun, ohne Kollegen und ohne Plan. Über Funk (ja den haben die drei Musketiere mitgeschleppt) erfahre ich, dass Klaus nochmals hochsteigt.
Das dauert mir dann doch etwas zu lange. So ziehe ich halt los und schaue was sich machen lässt. Von den Funkern werde ich noch etwas vom Boden aus gecoacht und verabschiede mich. Frutigen und Niesen sind bald erreicht. Der Abgleiter nach Spiez ist ein wunderbares Geburtstagsgeschenk 🙂
Toni’s Sandwich in Thun schmeckt wunderbar, erst recht zum Brunette-Bierli mit Simu.

Dani, der Abtrünnige

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